Anna Pianka: SEO OffPage anpacken statt aufschieben

Anna Pianka und Catrin Grobbin

mit SEO-Expertin Anna Pianka von der ABAKUS Internet Marketing GmbH

Diesen Artikel gibt es auch als Podcast-Episode. Wenn du lieber hören statt lesen möchtest, kannst du sie hier direkt anhören:

Catrin Grobbin: Herzlich Willkommen zu dieser Spezialfolge im Rahmen des Anti-Aufschiebe-Tages. Diesmal geht es darum, SEO OffPage nicht mehr aufzuschieben. Dies ist eine Folge, die ganz speziell für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer gedacht ist. Aber auch Privatpersonen sind eingeladen zuzuhören, weil man ja auch immer was dazulernen kann. Zu Gast ist heute die SEO Expertin Anna Pianka. Anna Pianka kommt von der ABAKUS Internet Marketing GmbH, einer der bekanntesten SEO Agenturen Deutschlands. ABAKUS ist eine Spezialagentur für Suchmaschinenoptimierung oder auch SEO (engl. Search Engine Optimization). Bei der Suchmaschinenoptimierung geht es darum, die Prozesse und Internetseiten so zu optimieren, dass man auch als Unternehmen bei Google gefunden wird. Anna wird uns heute einiges Tolles beibringen, um dabei noch ein bisschen besser zu werden. Herzlich willkommen, Anna. Sehr schön, dass du da bist.

Anna Pianka: Hallo Catrin, ich freue mich auch, hier zu sein.

Catrin Grobbin: Magst du vielleicht ganz zu Beginn etwas von dir erzählen? Ich kenne dich ja schon, aber einige Hörerinnen und Hörer kennen dich wahrscheinlich noch nicht.

Anna Pianka: Hallo, ich bin Anna Pianka und ich bin seit etwa zehn Jahren bei ABAKUS für die Suchmaschinenoptimierung OffPage zuständig. Das bedeutet, dass ich mir die Signale anschaue, die außerhalb der eigenen Webseite liegen und darauf achte, dass sie möglichst positiv sind, damit Google die eigene Website und andere Websites besser bewertet.

Catrin Grobbin: Es ist sehr wichtig für uns Unternehmerinnen und Unternehmer, dass wir auch gefunden werden. Tatsächlich. Man kann eine noch so schöne Webseite haben – wenn keiner drauf klickt, bringt einem das Ganze auch nichts.

Anna Pianka: Genau. Und vor allem in den organischen Suchergebnissen. Damit sind die Ergebnisse gemeint, die unter den Google-Anzeigen aufgeführt werden. Es ist gut, wenn man dort auftaucht, denn Anzeigen muss man bezahlen. Wenn man aber organisch gefunden wird, dann sind die ganzen Klicks kostenlos, die zu einer Website getätigt werden.

Catrin Grobbin: Ja, das klingt ja auf jeden Fall sehr gut. Ich hab eben schon kurz gesagt, was SEO ist, also Suchmaschinenoptimierung. Und heute geht es ja speziell um SEO OffPage. Kannst du erklären, was das nun wieder ist? Wenn man das noch nie gehört hat, klingt das ja erst einmal ein bisschen technisch.

Anna Pianka: Ja, das ist ein Spezialbereich der Suchmaschinenoptimierung. In der Suchmaschinenoptimierung gibt es den OnPage Bereich und den OffPage Bereich. Im OnPage Bereich wird auf der Website selbst alles getan, damit die Website besser gefunden wird. Es gibt auch den OnSite Bereich, da wird geschaut, ob die Technik stimmt, damit alles korrekt wiedergegeben werden kann. Dann gibt es den OffPage Bereich. Hier geht es darum, alles um die Seite herum so zu fördern, dass die Website positiv bei Google dasteht. Dadurch weiß Google: Okay, auf der Webseite gibt es gute Inhalte. Sie passen zu den Suchanfragen bestimmter Google-Nutzer und die Websites sollten angezeigt werden, wenn jemand nach etwas Speziellem sucht”.

Catrin Grobbin: Das klingt total gut. Gleichzeitig merke ich selber, dass man als Unternehmer, der davon nicht viel versteht, Widerstände hat, sich damit zu beschäftigen. Man hat ja sein Tagesgeschäft und dann macht man noch Social Media und so weiter. Wo können denn da Probleme auftauchen bei SEO OffPage, die das Aufschieben begünstigen? Denn das ist ja unser Thema.

Anna Pianka: Leider wird SEO OffPage zu wenig von Selbstständigen  genutzt. Auch  Unternehmen nutzen es oft noch nicht so gut, wie sie es nutzen könnten. SEO OffPage ist ein Bereich, der eher stiefmütterlich behandelt wird, obwohl er einen sehr großen Einfluss auf die Auffindbarkeit bei Google und auch bei anderen Suchmaschinen hat.

Das größte Problem bei SEO OffPage ist, dass Personen den Bereich nicht auf dem Schirm haben, die ihn sich dringendst zunutze machen sollten. Es gibt Unternehmen, darunter auch mittelständische Unternehmen, die nicht optimal zu ihren Bereichen gefunden werden, weil sie insgesamt zu wenig Suchmaschinenoptimierung betreiben. Das ist z.B. teils in Branchen wie im Maschinenbau der Fall. Aber auch in allen anderen Bereichen gibt es Unternehmen, die noch zu wenig daransetzen, um im Internet sichtbar zu sein.

Man sollte sich eigentlich darum kümmern, dass andere Websites über die eigene Website oder das eigene Unternehmen schreiben bzw. das hier und da eine Neuigkeit erwähnt wird. Dadurch wird vermittelt: Es gibt das Unternehmen, es wird etwas gemacht. Die Personen dort sind fleißig und es lohnt sich, dort etwas zu kaufen.

Catrin Grobbin: Damit ich das richtig verstehe: SEO OffPage umfasst alles, was ich nicht auf meiner eigenen Seite mache, um besser von Google gefunden zu werden. Ich versuche also, auf anderen Seiten als Name oder als Firma mit einem Link zu einer Seite aufzutauchen. Dadurch weiß Google: Achso, die Person ist nicht nur auf der eigenen Seite unterwegs, sondern andere Leute kennen die auch. Habe ich das richtig verstanden?

Anna Pianka: Ja, genau. Man sollte auf anderen Seiten auftauchen. Am besten mit Link, da Google Links als Empfehlungen erkennt. Aber selbst, wenn kein Link vorhanden ist, sondern beispielsweise nur eine Nennung des Unternehmens, kann Google auch das erkennen. So wird das Brand Building (zu dt. Markenaufbau) gefördert. Es ist schließlich so: Wenn ein Unternehmen bei Google von jemandem gesucht wird, kann es sein, dass der Artikel, in dem das Unternehmen erwähnt aber nicht verlinkt wird, dann als Suchergebnis auftaucht und jemand sich im Artikel weiter über das Unternehmen informieren kann.

Catrin Grobbin: Ja, das stimmt. Das gefällt mir als Nutzer auch immer, wenn ich jemanden suche und dann sehe, dass dieser jemand Kooperationen hat oder hier und da mal einen Vortrag gehalten hat.

Anna Pianka: Ja, das größte Problem ist, dass man selbst nicht genug darüber spricht, was man als Unternehmerin oder Unternehmer überhaupt alles leistet. Die vielen Informationen bleiben im Unternehmen oder werden nur intern besprochen. Eigentlich müsste man es ständig immer wieder nach außen tragen, wenn z.B. eine neue Kooperation eingegangen wird oder wenn ein Vortrag gehalten wurde zu einem Thema bzw. generell Events angeboten werden. Sowas sollte auch auf anderen Seiten auftauchen. Das ist aber alles zeitaufwändig. Man muss sich hinsetzen und sich Zeit dafür nehmen. Und diese Aktivitäten werden gerne mal nach hinten geschoben, weil ja das Tagesgeschäft schon so viel Zeit in Anspruch nimmt.

Catrin Grobbin: Ein altes Sprichwort lautet „Klappern gehört zum Handwerk“. Aber wie mach ich das denn? Ich kann ja nicht herumlaufen und sagen: „Bitte veröffentlicht etwas über mich“. Wie gehe ich da vor?

Anna Pianka: Wenn z.B. Vorträge gehalten werden an einer Universität, so wie das ja bei dir der Fall ist, dann könnte man schauen, auf welchen Seiten dieser Vortrag noch eingetragen werden kann.

Catrin Grobbin:Wie etwa eine Pressemitteilung. Man schaut nach Seiten, die über Vorträge berichten und dann versuche ich, den Kontakt herzustellen.

Anna Pianka: Eine Pressemitteilung nutzt man für Neuigkeiten zum Unternehmen. Wenn es sich um eine wichtige Neuigkeit handelt, sollte man das auf jeden Fall in einer Pressemitteilung erwähnen. Aber für kleine Events oder einen Vortrag, der immer wieder gehalten wird, lohnt sich vielleicht keine spezielle Pressemeldung. Bei Presseverteilern wie der PresseBox gibt es auch die Möglichkeit, Events einzutragen.

Wir haben ja auch darüber gesprochen, wo Probleme auftauchen könnten beim Aufbau von Verweisen beziehungsweise Links. Schwierigkeiten können auftreten, wenn man z.B. auf einer Seite gelistet werden möchte und mal keine Antwort auf die eigene E-Mail kommt. Manchmal ist es notwendig, dass man eine E-Mail schreibt und bittet, dass das eigene Unternehmen in eine Liste aufgenommen wird. Wenn auf diese Anfrage keine Antwort kommt, passiert auch nichts auf der Website, auf der man sein Unternehmen  eintragen lassen will. Es geht also nicht weiter.

Oder wenn zum Beispiel jemand versprochen hat, über das Unternehmen zu berichten und dann passiert aber nichts. Die Person meldet sich einfach nicht mehr und reagiert nicht.

Ein weiteres Problem kann sein, dass es aus technischer Sicht nicht geht, etwas auf einer Website einzupflegen, weil die Website z.B. in diesem Bereich defekt ist. Es gibt z.B. alte Verzeichnisse, wo man sich nicht mehr eintragen kann. Aber dadurch, dass sie eh nicht mehr aktuell sind, braucht man sich dort auch nicht eintragen, weil es sowieso niemand wirklich liest. Das wäre nur verschwendete Zeit.

Es gibt aber auch Seiten, da ist es nicht möglich, Links zu setzen. Es lassen sich zwar Neuigkeiten, aber nur ohne Verlinkungen, eintragen. Dann hat man sozusagen Pech gehabt. Aber wenigstens kann man dort erwähnt werden mit der eigenen Neuigkeit.

Das sind die Probleme, die auftauchen können.

Catrin Grobbin: Dass ich keine Antwort auf E-Mails bekomme oder dass Leute einfach nicht ans Telefon gehen, kenne ich auch aus anderen Kontexten. Was kann man denn da tun? Hast du da noch tolle Tipps für uns?

Anna Pianka: Ja, bei E-Mails ist es sehr wichtig, nachzuhaken. Das heißt, man bringt sich noch einmal in Erinnerung, wenn man z.B. mit jemanden abgesprochen hat, dass etwas veröffentlicht wird und man schreibt der Person eine E-Mail, worauf die Person nicht antwortet nicht. Dann schreibt man z.B. 2- 3 Tage später, spätestens aber 5 Tage später noch eine E-Mail und fragt nach, ob die E-Mail eingegangen ist und ob sie schon gelesen wurde. Man fragt nach einer Rückmeldung. Natürlich kann es sein, dass man immer noch keine Antwort kriegt. Dann sollte man schauen, ob man die richtige E-Mail-Adresse verwendet. Es kann allerdings auch sein, dass man an eine allgemeine E-Mail-Adresse eine E-Mail gerichtet hat, obwohl man sie hätte an eine bestimmte Person richten sollen. Dann sollte man diese E-Mail noch einmal an die richtige Person schreiben. Die Person sollte wissen, dass sie von mir eine E-Mail bekommt, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Person die Mail als Spam eingestuft oder nicht beachtet hat. Man sollte seine Mail also schon ankündigen. Das ist aber nicht immer möglich. Bei z.B. Pressemeldungen ist es so, dass man in der Regel selbst E-Mail-Adressen zu Journalisten sammelt, denen die eigene Pressemitteilung zugeschickt wird und diese können dann entscheiden, ob sie den Inhalt auf der Website für ihre Arbeit bzw. auf der eigenen Website verwenden oder nicht. Da kann man eine „Massen-Mail“ schreiben, die an mehrere Adressaten gleichzeitig geht. Besser ist es jedoch, allen Adressaten die Pressemeldung einzeln zukommen zu lassen. Das ist aber sehr aufwendig und wir haben wenig Zeit. Vor allem Selbstständige und Personen, die sich um mehrere Themen im Unternehmen kümmern, müssen mit ihrer Zeit haushalten. Dementsprechend ist es besser, einige wenige gute Kontakte zu haben als viele Kontakte, bei welchen man nicht weiß, ob überhaupt eine Resonanz kommen wird und die Mail in Blaue geschickt wird.

Das Zwischenmenschliche spielt dabei eine sehr große Rolle. Manchmal braucht es Jahre, um solche guten Beziehungen zu etablieren. Das sollte man nicht unterschätzen. Wenn jemand aus dem Journalismus nicht weiß, wer das Gegenüber ist, denkt die Person sich: Wer ist diese Person, die mich anschreibt? Was will sie von mir? Ich habe keine Lust, mich damit zu befassen, weil ich nicht weiß, was es mir bringt.

Wenn also keine Antwort auf die eigene E-Mail kommt, muss man nachhaken und gegebenenfalls anrufen. Wenn jemand nicht ans Telefon geht, kann man checken, ob man die richtige Nummer hat. Gibt es mehrere Nummern, dann kann man auch nochmal eine andere Telefonnummer ausprobieren. Oft ist es so, dass es eine Festnetznummer gibt und auch eine Handynummer, die einem mitgeteilt wurde. Sollte man die Handynummer nicht von der Person erhalten haben und sie befindet sich nicht auf der Webseite, sollte man sie natürlich auch nicht verwenden. Eine alternative Möglichkeit ist es noch, Personen, mit denen man zusammenarbeiten möchte, per Social Media anzuschreiben. Das funktioniert je nachdem, auf welchen Social-Media-Plattformen die Person, mit der man den Kontakt hat, auftaucht. Manche Personen erreicht man gut über den LinkedIn Messenger oder auf Facebook. Da kommt es auf die persönlichen Vorlieben der Ansprechperson an und darauf, welche Social-Media-Kanäle sie überhaupt nutzen.

Über Twitter erreicht man allerdings vergleichsweise weniger Personen im deutschsprachigen Raum. Zumindest ist es in meinem Bereich so, obwohl ich auch auf Twitter aktiv bin. Ich nutze diverse Social Media Netzwerke, weil das auch OffPage Signale sind, die ich für das Unternehmen, für das ich arbeite, herbeiführen kann, indem ich darüber schreibe welche Veranstaltung ABAKUS hat oder welche neuen Fachartikel gerade veröffentlicht wurden im Blog. Das macht schon Sinn, entsprechende Beiträge auch in Social Media zu teilen, weil dadurch andere Personen darauf aufmerksam werden.

Catrin Grobbin: Ja, da muss man halt nur sehen. Manchmal hat man ja auch Einstellungen bei Social Media, das dann die Anfragen von Personen, die man nicht kennt, nicht so richtig auftauchen. Ich sehe manche Nachrichten dort erst Wochen später auf Facebook zum Beispiel, weil ich das so eingestellt habe, dass mir nicht jeder ständig schreiben kann und dass das nicht direkt im Posteingang landet.

Anna Pianka: Ja, ich würde nur jemanden per Messenger anschreiben, den ich schon kenne.

Catrin Grobbin: Ja, genau. Bei Unbekannten kriegt man das zum Teil gar nicht mit, wenn die einem schreiben.

Anna Pianka: Ja, ich finde da auch hin und wieder mal nach einem halben Jahr Nachrichten und Anfragen. Aber das ist dann auch meistens tatsächlich Spam.

Catrin Grobbin: Ja genau.

Anna Pianka: Ja, diese Funktionen machen auch Sinn. Es ist auch wichtig, gegenüber der Person, mit der man arbeiten möchte, nicht aufdringlich rüberzukommen. Man sollte die Person wissen lassen, dass es auch für sie nützlich ist, mit einem selbst zusammenzuarbeiten. Es sollte eine Win-Win-Situation darstellen.

Catrin Grobbin: Ich kriege ja ganz viele Nachrichten im Moment wie „Hallo! Möchtest du denn mit diesem Profil eigentlich Kunden gewinnen?“  Dann wollen mir irgendwelche Leute Marketing über Instagram oder Facebook verkaufen und mir beibringen, wie das geht. Und ich beantworte die mittlerweile auch gar nicht mehr, weil das so viele sind. Da habe ich keinen Bock drauf.

Anna Pianka: Ja, da gibt es Online-Kurse, in denen Leute drauf geschult werden, solche Anfragen zu verschicken. Jede 30. Person antwortet darauf und dann haben sie vielleicht neue Kontakte. Aber ich halte davon auch nichts. Ich habe auch schon mal eine Anfrage bekommen für ein Cellulite Produkt. Da war ich auch glatt beleidigt.

Catrin Grobbin: Da muss man auch aufpassen, wem man was schickt. Manchmal sind das auch Bots mittlerweile und gar keine echten Menschen. Das sind Roboter-Programme, die dann einfach alle Leute anschreiben und gucken, ob unter 1000 Leuten ein paar interessiert sind. Ich finde das ganz fürchterlich.

Anna Pianka: Ja genau. Man selbst muss aufpassen, weil man nicht in diese Schiene eingestuft werden möchte. Genau deswegen ist der persönliche Kontakt so wichtig. Am besten ist es, wenn es schon Begebenheiten gab oder bereits zusammen etwas unternommen wurde. Man war vielleicht auf der gleichen Veranstaltung wie die andere Person oder es gibt ein Thema, für das sich beide richtig interessieren. Dadurch könnte sich eine für beide Seiten förderliche Situation ergeben, wenn die eine Person über das Unternehmen schreibt, zu dem die andere Person einen Text geschrieben haben möchte.

Catrin Grobbin: Das heißt aber eben auch, dass ich nicht an alle Leute Massen-Mails verschicke mit „Hier ist meine tolle Website und hier ist mein toller Blog-Artikel, bitte hier mal verlinken“. Ich suche mir stattdessen schon gezielt aus, mit wem das passen würde, wen ich kenne und wo das einen Mehrwert für beide Seiten liefern könnte.

Anna Pianka: Wenn ich jemanden anschreibe, dann kann es sein, dass ich mir vorher 2 Stunden lang Gedanken mache, wie ich das überhaupt anstelle. Und meine „Erfolgsquote“ liegt bei etwa 90 Prozent. In 90 Prozent der Fälle bekomme ich das, was ich geplant habe. Allerdings auch nur deswegen, weil ich nicht nur einen Vorteil für die Kunden von ABAKUS plane, sondern es mir ganz stark um die Seite geht, die dann über das andere Unternehmen schreibt. Auch diese Partei soll einen Vorteil haben. Ein Beispiel: Es gibt da ein Lexikon über Lampen und eine bestimmte Lampen-Art ist noch nicht dabei. Mein Kunde beschreibt diese spezielle Lampen-Art aber sehr ausführlich auf seiner Website. Dann könnte das für dieses Lampen-Lexikon sehr nützlich sein, Informationen zu dieser speziellen Lampe, die noch nicht aufgeführt ist, zu erhalten und auch die weiterführenden Informationen in dem Lampen-Shop aufzuzeigen. Das funktioniert aber auch nur, wenn es dort wirklich diese wertigen Informationen gibt. Andernfalls würde die Verlinkung hier nicht nützlich sein für den Nutzer. Deswegen sollte man darauf achten, nur nützliche Verlinkungen zu setzen. Das ist jetzt ein Beispiel für Personen, die einen Shop betreiben aber es gibt natürlich auch diverse andere Themen, die so untergebracht werden können. Es eignet sich eigentlich für alle Branchen.

Für alle Branchen ist es wichtig, dass sie irgendwie im Internet auftauchen und dass über sie geschrieben wird. Durch diese persönlichen Kontakte, die nach und nach aufgebaut werden, indem Unternehmen zusammen arbeiten, lässt sich das fördern. Wenn man z.B.  in einem speziellen Bereich tätig ist, wie etwa im medizinischen Bereich, dann ist es gut, die Kontakte zu nutzen, die einen selbst sowieso schon umgeben und mit denen man ohnehin schon zusammenarbeitet. So schiebt man SEO OffPage auch nicht auf.

Man kann es sich möglichst einfach machen und erstmal schauen, mit welchen Unternehmen mein Unternehmen bereits kooperiert und die ins Visier nehmen, die das auf ihrer Website noch nicht erwähnen. Wenn es noch nicht erwähnt wird, ist es einfach, den Kontakt anzuschreiben und zu sagen: „Hallo, wir arbeiten ja schon seit Jahren zusammen. Erwähnen Sie doch unser Unternehmen auf Ihrer Website, weil Sie dadurch darüber informieren, mit wem sie zusammenarbeiten und für uns ist er Vorteil dass andere sehen können dass diese Kooperation besteht“. Das ist eine potentiell sehr interessante Information für Websitebesuchende. Wenn das ein Kontakt ist, mit dem sowieso eine gute Kooperation besteht, dann kann es sein, dass der Kontakt sogar selbst sagt: „Stimmt, warum bin ich denn nicht schon vorher auf die Idee gekommen, das ist richtig gut“. Dann wird das gemacht und so hat man ein neues OffPage Signal auf die eigene Website, ohne sich ein Jahr lang um einen neuen Kontakt bemühen. Das ist z.B. auch ein Tipp, wie man Prokrastination in dem Bereich vermeiden kann. Man konzentriert sich auf gute Kontakte.

Catrin Grobbin: Das fühlt sich dann auch schon viel behaglicher an, als wenn ich mir vorstelle, ich müsste jetzt das Branchenbuch raussuchen und gucken, mit wem ich da nochmal kooperieren könnte.

Anna Pianka: Es ist schwierig, wenn man das Unternehmen noch nicht kennt. Das ist ja so etwas wie Kaltakquise. Kaltakquise ist für mich recht unangenehm und ich glaube, für andere auch. Sie trösten sich dann wahrscheinlich damit, dass jede 10. Person antwortet. Aber das wäre mir zu wenig.

Catrin Grobbin: Ich finde das auch. Also das ist auch nicht mein Ding. Da hab ich überhaupt keine Lust drauf.

Anna Pianka: Deswegen ist es gut, diese Kontakte wirklich zu pflegen und nicht mit der Tür ins Haus zu fallen.

Catrin Grobbin: Das heißt ja auch, dass man bewusst auch Netzwerk-Events – wenn die wieder stattfinden – nutzen kann, um eben nach solchen Kontakten Ausschau zu halten und dann einfach bei einem Tee und einem Keks drüber zu reden.

Anna Pianka: Es sollten thematisch passende Events sein, dort kann man auf jeden Fall gute Kontakte knüpfen. In Hannover gibt es z.B. den Web-Montag, wo sich internet-interessierte Personen einmal im Quartal treffen. Dort habe ich auch schon Personen aus anderen Unternehmen kennengelernt bzw. Kontakte geknüpft, die seit Jahren gut bestehen. Kontakte, mit denen man sich gerne fachlich austauscht. Manchmal kommen auch neue Ideen zustande, wie z.B. neue OffPage SEO Ideen, wo noch etwas verlinkt werden könnte bzw. erwähnt werden könnte, was zu einem Unternehmen passt. Ich gehe nochmal zurück. Es gibt auch Personen, die versprechen etwas.

Sagen wir mal, man war zusammen auf einer Veranstaltung und jemand hat zugesagt, darüber zu schreiben und auch zu erwähnen, dass das eine Unternehmen auch da war , doch das passiert nicht. Was macht man dann? Man kann dem aus dem Weg gehen, das ist die schlechte Variante. Danach hat man es nach hinten geschoben, es passiert nichts und irgendwann wird es vergessen. Dann hat es sich erledigt. Der Link ist nicht da. Die Erwähnung ist nicht da. Das SEO OffPage Signal ist nicht da. Oder man kann dem entgegentreten und nachfragen. Nachfragen ist immer so eine Sache. Man fühlt sich irgendwie schlecht, weil man ja irgendwas von dem anderen will. Aber ohne dieses Nachfragen funktioniert es nicht bei Personen, die etwas nicht mehr auf dem Schirm haben.

Catrin Grobbin: Genau, entweder die schieben das auf oder sie haben es vergessen.

Anna Pianka: Das heißt unser SEO-OffPage-Aufschiebe-Problem liegt vielleicht auch nicht an uns selbst, sondern an den Anderen, wie z.B. dem Webmaster, der es seinerseits aufschiebt. Deswegen ist es wichtig, diese Person daran zu erinnern – aber immer freundlich. Man darf keinen vorwurfsvollen Ton anschlagen, sondern stattdessen nochmals die Vorteile eines Berichts über die Veranstaltung für diese Person selbst hervorheben, wie zum Beispiel, dass sie dann selbst für diese Veranstaltung Rankings in den Suchmaschinen bekommen kann. Das ist ja das Tolle. Ich hatte z.B. auch schon Fälle, wo ich schon mehrere Monate warten musste. Das kann schon vorkommen. Hier ist es aber wichtig, das im Blick zu behalten und doch noch nach einiger Zeit nachzufragen.

Wenn eine Person allerdings starke Probleme z.B. damit hat, einen Artikel zu einem bestimmten Themenbereich zu verfassen, kann man es dem Gegenüber so einfach wie möglich machen. Nehmen wir mal an, eine Person wurde interviewt und die andere Person, die die Person interviewt hat, sollte den Artikel schreiben und veröffentlichen. Das passiert aber nicht. Was kann man da machen? Man kann dem anderen alles auf dem Tablett servieren und das ggf. aufgenommene Interview selbst niederschreiben. Dann schickt man es der Person, die es nur noch veröffentlichen muss.

Catrin Grobbin: Einfach die Arbeit abnehmen, damit dann die Sache mal vom Tisch ist.

Anna Pianka: Genau so wichtig ist es, dranzubleiben, an dem, was man vorhat – so wie du das wahrscheinlich in jeder Podcastfolge sagst. In dem Bereich SEO OffPage ist es auch nützlich, sich Reminder einzupflegen, zum Beispiel in Outlook. Wenn etwas schon länger zurückliegt und bisher nichts passiert ist, kann man sich dort eine Erinnerung setzen, sodass die auch immer wieder aufpoppt. Es gibt auch SEO Tools, die sogar anbieten, automatisierte Anfragen herauszuschicken. Man kann dort Seiten eruieren, die sich eventuell für eine thematische Zusammenarbeit eignen könnten und dort automatisiert E-Mails hinschreiben schreiben. Da gibt es dann schon eine Beispiel-E-Mail, die wird etwas personalisiert und dann lässt sich das verschicken. Ich meine, das Tool Semrush hat so eine Funktion. Mir ist das allerdings viel zu breit gestreut.

Catrin Grobbin: Da sind wir wieder in der Spam-Ecke. Da könnte man Gefahr laufen, dass man dann negativ auffällt.

Anna Pianka: Genau. Diese Tools können aber auch in bestimmten Bereichen nützlich sein. Für Pressemitteilungen zum Beispiel. Wenn man allerdings wertige Artikel in einem Bereich veröffentlichen möchte und von einer bestimmten Webseite haben möchte, dann ist es sinnvoll, diese Tools auf jeden Fall nicht zu nutzen, sondern möglichst den persönlichen Kontakt herzustellen. Ich  habe mich auch über das Thema mit meinem Kollegen Georg May unterhalten und ihn gefragt, was denn für ihn so der beste Tipp wäre, um SEO OffPage nicht mehr aufzuschieben. Er meinte, es wäre auf jeden Fall nützlich, SEO Tools zu nutzen. Man sollte schauen, von welcher Seite sich eine Verlinkung besonders lohnen würde. Das kann man mit SEO Tools herausfinden. So kann man die eigene Energie darauf fokussieren, speziell zu einem bestimmten Bereich eine Verlinkung von einer bestimmten Website zu erhalten. Man schaut, welche Website, weil es für einen selbst nützlich wäre. Welche Website hat positive Werte bei Google und welcher Bereich auf meiner Website sollte möglichst gestärkt werden, damit ich als Unternehmen oder selbstständige Person etwas davon habe? Natürlich geht es in erster Linie nie um den Link, sondern um die wertigen Inhalte.

Es macht zudem Sinn zu gucken, welche Backlinks es denn schon gibt. Bei den meisten Unternehmen ist es so, dass sie zu wenig Backlinks – also Verlinkungen von anderen Seiten – haben, weil sie sich noch gar nicht um den SEO OffPage Bereich gekümmert haben. Und da ist es wichtig, sich das anzuzeigen, um einen Überblick zu bekommen und sich dann auf bestimmte Sachen zu konzentrieren, damit man nicht zu viel Energie in Aktivitäten steckt, die einem wenig bringen. Also sagen wir mal, wenn man z.B. jeden Tag twittert, dann bringt das im SEO OffPage Bereich von der Stärke der Links nichts im Vergleich zu einem guten Fachbeitrag auf einer thematisch passenden und etablierten Website.

Catrin Grobbin: Gut, dass du das nochmal sagst. Wir Unternehmer werden ja im Moment so ein bisschen weggespült von diesem „Du musst überall auf Social Media präsent sein“ und posten uns die Finger wund. Aber SEO ist eigentlich wichtiger,  damit die Leute auch auf die Webseite kommen und auch sehen, was man so macht.

Anna Pianka: Also man sollte rechtzeitig anfangen zu planen, was man machen möchte und dann diesen Plan durchgehen. Wir haben uns ja schon einmal unterhalten, du und ich. Und auf deiner Website gibt es Tipps zum Personal Branding SEO. Dort gibt es eine Excel-Tabelle als Arbeitshilfe für Linkaufbau aufschiebende Selbstständige. Und diese Tabelle, die ist eine gute Lösung dafür, wie man damit aufhört, Linkaufbau aufzuschieben. Der Plan kann beispielsweise sein, jeden Monat eine Verlinkung aufzubauen. Und jede Verlinkung trägt man dann in eine Excel-Tabelle ein. So hat man den Überblick, welche Verlinkungen schon zur eigenen Webseite entstanden sind.

Der Name der linkgebenden Seite wird dort aufgeführt und das Linkziel sowie der Monat, in dem der Link entstanden ist. Außerdem kann man auch hinterlegen, wann erste Kontakt stattfand, wann der zweite Kontakt und welche Besonderheiten es gibt. So hat man den guten Überblick, wie man Linkaufbau betreiben kann bzw. SEO OffPage. Dort kann man sich die Tabelle runterladen.

Catrin Grobbin: Ich werde alle Links, die wir jetzt hier genannt haben in dieser Folge in den Shownotes verlinken und auch im Blog-Artikel, den es natürlich auch wieder gibt. Das heißt, alles, was wir hier besprochen haben, kannst du auch nachlesen und nochmal ganz in Ruhe wirken lassen. Und ich weiß nicht, vielleicht verlinken wir ja auch dieses Excel Sheet nochmal in diesem Blogbeitrag.

Anna Pianka: Eine gute Idee. Dann fällt mir noch ein: Kennst du KeePass? Das ist ein Tool, mit dem Passwörter gespeichert werden können. Und das ist kostenlos. Dieses Tool eignet sich sehr gut dafür, um den Überblick zu behalten, wo überall schon Verzeichnis-Links entstanden sind. Jedes Unternehmen trägt sich in bestimmte Verzeichnisse ein, damit es schneller gefunden wird im Internet. Verzeichnisse wie Gelbe Seiten oder Stadtleben.de. Es gibt unterschiedliche Seiten, wo sich das eigene Unternehmen eintragen lassen kann. und Um da den Überblick zu behalten, welche Logins verwendet wurden, mit welcher Emailadresse das Unternehmen angemeldet wurde und so weiter, lohnt es sich, diese Passwörter und die ganzen Infos entweder in einer Excel-Tabelle zu schreiben oder aber man nutzt zum Beispiel KeePass. Dort lassen sich Passwörter eintragen zu verschiedenen Zeiten.

Das heißt, wenn sich die Öffnungszeiten eines Unternehmens ändern oder das Unternehmen umzieht, eine neue Filiale wird eröffnet, lässt sich das dann schnell einpflegen. Man hat alle Passwörter zur Hand und man kann sich schnell einloggen.

Catrin Grobbin: Ja super.

Anna Pianka: Bei Passwörtern ist es generell besser, dass sie verschlüsselt gespeichert werden. Und KeePass ist so ein Tool. Da gibt es ein Master-Passwort, das muss man sich wirklich merken, wenn man das genutzt hat. Dann kommt man erst in die Datei, wo alle anderen Passwörter angezeigt werden. KeePass lohnt sich generell auch für die private Nutzung.

Catrin Grobbin: Das schaue ich mir mal an. Wir kommen langsam zum Ende, damit es auch noch verdaulich ist. Ich merke schon, bei mir geht die Aufmerksamkeit ein bisschen weg, weil ein schwieriges Thema ist. Gibt es noch letzte Probleme und Lösungen, die du uns mitgeben willst?

Anna Pianka: Um sich die Arbeit zu sparen, gibt es noch die Lösung, Arbeit abzugeben. ABAKUS Internet Marketing ist auf SEO OffPage spezialisiert und dann würden wir diese Arbeit für das Unternehmen oder die selbstständige Person übernehmen. Arbeit lässt sich auch outsourcen.

Catrin Grobbin: Genau darauf wollte ich nämlich auch noch hinaus. Ich weiß gar nicht, ob ich das alleine alles machen. Also ich mache es auch nicht alles, muss ich gestehen. Und SEO OffPage ist ja wirklich etwas, das man auch „delegieren“ kann, wenn man sich sagt: „Da muss ich jetzt mal ran“. Man gibt jemandem den Auftrag. Wenn man sich denkt, ich habe jetzt gar keine Lust darauf, eine Excel-Tabelle zu führen usw., da wird mir schon ganz schwummrig. Dann ist das ein guter Tipp, auch sowas tatsächlich abzugeben.

Anna Pianka: Als weiterer Tipp kann man sich in die Suchmaschinenoptimierung auch etwas einarbeiten und einen Einblick gewinnen, z.B. mit dem SEO Diver. Das ist ein kostenloses SEO Tool Center. Da gibt es über 12 SEO Tools, die genutzt werden können. Es reicht, wenn man sich lediglich registriert, dann kann das Tool auch schon online genutzt werden und man kann dort verschiedene Abfragen durchführen. So lässt sich checken, welche Keywords eventuell für das eigene Unternehmen wichtig sind und prüfen, welche Backlinks bereits bestehen sowie die Backlinks der Konkurrenten checken. Dann kann man schauen, wo die eigene Seite noch nicht verlinkt ist, der Mitbewerber allerdings schon.

Catrin Grobbin: Ein super Tipp. Das verlinken wir auch nochmal hier überall, damit ihr das auch findet. Prima, das war ja jede Menge Input. Also ich glaube, eine Ausrede, sich mit dem Thema nicht zu beschäftigen, hat jetzt keiner mehr, der hier zugehört hat. Dann bedanke ich mich ganz, ganz herzlich, dass du da warst und uns hier so viel tolle Sachen beigebracht hast, wie wir noch bekannter werden mit unseren Unternehmen und wie wir von Google noch besser gefunden werden. Vielen, vielen Dank!

Anna Pianka:Das hat mich sehr gefreut. Vielen Dank.

Catrin Grobbin: Dann vielleicht bis zum nächsten Jahr, beim nächsten Anti-Aufschiebe-Tag.

Anna Pianka
Anna Pianka

Anna Pianka leitet das SEO Offpage Team bei der ABAKUS Internet Marketing GmbH und ist auf Suchmaschinenoptimierung zu Personal Branding spezialisiert. Ihr Fachwissen macht sie zu einer gefragten Speakerin und Leiterin von Seminaren und Workshops zu SEO.

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