Kennst Du diese Menschen, die Dir eine Geschichte erzählen und bei jedem größeren Stichwort auf ein neues Thema kommen und abschweifen? Oder diejenigen, die so detailliert Einzelheiten erzählen, die Du eigentlich gar nicht wissen müsstest und so ihre Erzählung ins Endlose ziehen?
Diese Phänomene und noch ein paar mehr, passieren uns häufig auf beim Schreiben. Du selbst weißt sicher, wie anstrengend das Lesen eines Textes ist, bei dem sich alles zieht, wie Kaugummi oder der Rote Fade zwischen den Nebengespinnsten total untergeht.
Doch was tun, wenn wir vor unserem Text sitzen und uns fragen, wie das mit dem roten Faden nochmal war? Was hat denn dieses ominöse Wolldings mit unserem Text zu tun?
Natürlich ist klar, dass es rein metaphorisch gemeint ist, wenn jemand sagt, ihm fehlte der Rote Faden. Und gleichzeitig wissen wir genau, was gemeint ist, denn wir haben bereits alle mal Texte gelesen, bei denen wir das Gleiche empfanden.
Meistens sind wir verwirrt, weil wir mit den Gedankengängen des Schreibers nicht mithalten können. Sein Weg ist uns nicht schlüssig. Er springt von einer Station zur nächsten und es fehlen Zwischenschritte. Er macht unnötige Umwege oder versucht mehrere gleichzeitig zu gehen.
Vielleicht sitzt Du jetzt auch gerade vor einem Text und fragst Dich, wie Du genau dieses Gefühl bei Deinen zukünftigen Lesern verhinderst. Ich möchte Dir jetzt dabei helfen, Wolle für Deinen Roten Faden zu spinnen und ihn dann leuchtend durch Deinen Text zu legen:
(Das Tolle ist, dass es dafür egal ist, welche Art von Text Du schreiben möchtest. Sei es ein Roman, eine wissenschaftliche Arbeit, Dein Profil auf LinkedIn oder die Inhalte für Deine Webseite.)
Das Wichtigste ist, dass Du Dir darüber klar bist, was das Ziel Deines Textes ist. Denn ohne das hast Du nichts, um Deinen Roten Faden zu befestigen. Wer wird Deinen Text lesen? Was soll der Text in dieser Person auslösen. Diese Fragen führen Dich direkt zum nächsten Punkt.
Was soll der Leser nach Deinem Text wissen? Das sind die Pfosten, um die Du den Faden wickeln kannst. Die Stationen, die angesteuert werden können. Du weißt, in welcher Reihenfolge diese Punkte vermittelt werden müssen, damit Du zu Deiner Schlussfolgerung, Deinem Ergebnis oder Deinem Angebot kommen kannst.
Was muss der Leser wissen, um die Pfosten zu erreichen? Welches Wissen musst Du vermitteln? Wer wird den Text lesen? Hat derjenige Hintergrundwissen? Dann musst Du nicht so genau werden, wie bei Fachfremden. Unser Gehirn kann nur Informationen aufnehmen, die es mit bereits bestehendem Wissen verknüpfen kann.
Also, wie geht’s jetzt nochmal?
- Eigne Dir so viel wissen an, wie Du kannst. So, als würdest Du Wolle sammeln.
- Werde Dir klar, worum es geht, was Dein Ziel ist. So färbst Du die Wolle rot.
- Schmeiße alles Wissen raus, das Du nicht benötigst. Dein Faden spinnst sich wie von selbst.
- Laufe die Pfosten ab und der Faden wird Deinem Leser den Weg leuchten.
Du brauchst Unterstützung beim Spinnen? Schreib mir eine Nachricht auf LinkedIn mit „Hilfe“. Ich hol schon mal die Schafe.
Hier geht es zum Überblicksartikel “Gib der Schreibblockade keine Chance – werde zum Wortschmied”.
Und hier kannst du lesen, wie du deinen inneren Schweinehund an die Leine nehmen oder Luftschlösser bauen kannst.
Mirijam Kobzan ist der weibliche “Michelangelo für Texte”. Auf ihre Kreativität und ihr Gespür für Worte ist immer Verlass. Sie arbeitet bei Texten genau das heraus, worauf es wirklich ankommt. Ihren KundInnen zeigt Mirijam, wie sie Schreibblockaden loswerden, ihren eigenen roten Faden finden oder den Inneren Schweinehund an die Leine legen können.
Wenn Du Fragen hast, schreib mir doch gerne eine Nachricht auf LinkedIn: Weiblicher Michelangelo für Texte
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