Ins Tun kommen unter „widrigen Umständen“

widrige Umstände

Dieser Artikel wirkt vielleicht wie ein Widerspruch zum letzten Artikel zum Thema Selbstfürsorge. Aber in Wirklichkeit ergänzen sich die beiden wunderbar.

Vorab: Wenn es dir wirklich schlecht geht, wenn du krank bist – dann komm erst mal wieder auf die Beine!

Wenn du dich aber stark belastet fühlst, weil du nichts auf die Reihe kriegst, wenn du gern etwas schaffen möchtest, aber nicht weißt, wie, dann lies weiter.

Widrige Umstände – was ist das?

Das höre ich immer wieder:

  • “Ich bin nicht in der Stimmung.”
  • “Ich werde zu oft abgelenkt”
  • “Das Wetter ist zu schlecht.”
  • “Heute/Im Moment kann ich mich nicht konzentrieren.”
  • “Ich hab zu wenig (zuviel) Zeit.”

Und manches stimmt davon auch. Manchmal.

Aber manchmal ist es auch eine Ausrede. Bzw. ein Ausdruck dafür, dass ich nicht weiß, wie ich anfangen kann. Und ehrlich: wenn du zu einer Aufgabe keine Lust hast, findest du IMMER einen Grund, der dagegen spricht, jetzt damit anzufangen.

Unsere Hoffnung ist oft, dass die ideale Stimmung und ideale Rahmenbedingungen die Arbeit leichter machen. Und wenn beides zusammenkommt, ist das auch so. Wir lieben den Flow, wenn alles läuft und die Arbeit quasi von allein geht.

Ehrlich, ich finde auch: Das ist toll! Aber passiert selten von allein und man kann auch nicht immer darauf warten. Oft muss man einfach irgendwie anfangen. Und dann in den Flow kommen. Flow liegt zwischen Unterforderung und Überforderung, auf dem optimalen Anforderungsniveau.

Und was ist, wenn es WIRKLICH widrige Bedingungen gibt?

Die aktuelle Situation ist für uns alle eine große Herausforderung. Vieles ist anders als sonst. Es ist kein “Normalbetrieb”. Und natürlich hat dies alles sowohl Auswirkungen auf die Psyche als auch auf die „normalen“ Abläufe.

Nochmal: Es ist absolut okay, auf dich zu achten! Wenn das eigentlich gerade dein Thema ist, dann lies lieber den Artikel zu Self-Care.

Aber wenn du gleichzeitig darunter leidest, dass du nichts schaffst oder etwas schaffen MUSST, z.B. weil sonst Konsequenzen drohen, dann hab ich hier 7 (+1) Strategien, um ins Tun zu kommen:

  1. Schreib auf, was zu tun ist
  2. Überlege, wann Zeitfenster sind, die aktuell machbar sind –
    (2a) Sei für diese Zeitfenster gut vorbereitet, hab alles parat, um dann gleich anzufangen.)
  3. Welche Termine gibt es? Mache eine Planung.
  4. Wenn du keine hast: Setz dir Termine!
  5. Welche Unterstützung kannst du finden? (z.B. Kinderbetreuung oder Hilfe bei der Aufgabe)
  6. Bring dich in einen Arbeitsmodus (d.h. fühle dich mindestens „okay“, geh in Akzeptanz mit der Situation, gib die Opferhaltung auf.
  7. Fang mit dem einfachsten Teil an

Und wie geht Dranbleiben? Das ist eigentlich nur…

…immer wieder anfangen.

Hier ist die komplette Podcast-Episode zu diesem Artikel:

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