Dem Gefühl folgen und Prioritäten setzen

Hallo allerseits!

Na, habt Ihr mich vermisst? Ich hoffe doch schon. 🙂  Es ist eine Weile her, dass ich die Zeit gefunden habe, einen Artikel zu schreiben und böse Zungen könnten jetzt sagen, dass ich selbst ein Prokrastinationsproblem habe. Nein! Ich doch nicht! ;-))

Tatsächlich gibt es ja einen Unterschied zwischen auf-schieben und ver-schieben. Beim ersteren erledigt man alles andere zuerst, um einer unliebsame oder unangenehme Aufgabe aus dem Weg zu gehen. Beim zweiten geht es einfach darum, Prioritäten zu setzen und zu entscheiden, was zuerst dran ist und was warten muss. Und Mitte diesen Jahres war es für mich Zeit, einmal zu überprüfen, was ich gerade tue und ob sich das noch stimmig anfühlt. Dabei habe ich festgestellt, dass ein sehr wichtiges Projekt schon seit längerer Zeit keine Aufmerksamkeit mehr erhalten hat. Dass ich sehr viel “online” gemacht habe, aber dafür einiges “offline” vernachlässigt habe. Und diese Energieverteilung fühlte sich nicht mehr gut an.

Deshalb habe ich meine Prioritäten neu gesetzt und entschieden, dass das Projekt jetzt den Raum erhält, den es verdient hat. Ich habe mich gleich an die Arbeit gemacht und bin vollständig eingetaucht und habe den ganzen Sommer und Frühherbst – abzüglich Urlaub natürlich – in jeder freien Arbeitsminute dran gesessen. Flow sozusagen. Das fühlte sich richtig gut an!

Überhaupt kann ich sehr empfehlen, von Zeit zu Zeit zu überprüfen, ob das, was man gerade tut, noch die wichtigsten Prioritäten abdeckt. Oder ob eine Veränderung notwendig ist. Oft merkt man, dass es dringend Zeit ist, mal wieder zu stoppen und eine kleine Denkpause einzulegen, wenn sich eine innerliche Unzufriedenheit einstellt. Man arbeitet zwar, aber irgendwie fühlt es sich nicht mehr richtig an. Oder man ist nicht mehr voll und ganz zufrieden, obwohl die Arbeit sehr wohl effektiv ist.

Als Werkzeug kann man den Dingen Buchstaben zuordnen: A für sehr wichtig und dringend zu erledigen, B für sehr wichtig und (noch)  nicht dringend, C für weniger wichtig aber dringend (ja, das gibt es auch, ob Dinge, die der Aufrechterhaltung des täglichen Lebens dienen oder die wir für andere Leute tun) und D für weder noch. Zeitplanungsbücher empfehlen, A schnell selbst zu machen, B auch, C zu delegieren und D sein zu lassen. Nunja, ganz so einfach ist das wohl nicht. Aber eine regelmäßige “Inventur”, mit welchen Buchstaben ich die meiste Zeit des Tages beschäftigt bin, finde ich sehr sinnvoll und hilfreich. Und wer es schafft, die B-Prioritäten rechtzeitig zu erledigen, vermeidet zuviele A’s, die dann alle gleichzeitig “brennen”.

Soviel als erste Anregung dazu. Über dieses und verwandte Themen schreibe ich in der nächsten Zeit sicherlich noch mehr unter der Rubrik “Prokrastination”. Es passt aber gleichzeitig zur Entspannungsthematik und zur Achtsamkeit.

Und ich nehme mir hiermit offiziell vor, wieder regelmäßiger zu schreiben – weil es sich gut anfühlt.

Bis dahin herzliche Grüße

Catrin Grobbin

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Welches Futter gebe ich meinem inneren Schweinehund?

Diese Frage wurde mir kürzlich in einem meiner Trainings gestellt. Gemeint war natürlich damit: Was gebe ich ihm, damit er mitmacht und mich nicht so ausbremst?

Diese Frage ist nicht so ganz einfach zu beantworten. Es gibt nämlich keine Antwort, die für alle gleichermaßen passt. Das ist zumindest mein Kenntnisstand nach umfangreicher Recherche und meine Erfahrung aus den zahlreichen Veranstaltungen und Coachings, die ich in den vergangenen 10 Jahren zu dem Thema durchgeführt habe. Es gibt nämlich aus meiner Sicht nicht „den einen inneren Schweinehund“, der bei jedem, der ein Aufschiebeproblem hat, wohnt. Vielmehr sind es sehr individuelle Gestalten, die da ihr blockierende Unwesen treiben. Deshalb fängt meine Antwort nicht gleich beim Füttern an, das kommt in einem späteren Beitrag.

Wer etwas an seinem Aufschiebeverhalten ändern möchte, der sollte sich die Zeit nehmen, seinen inneren Aufschiebe-Anteil möglichst genau kennenzulernen. Erst nach einer gründlichen (und sicherlich auch fortlaufenden) Selbstbetrachtung findet man heraus, wo des Pudels Kern steckt, d.h. woraus das eigene Aufschiebeverhalten entsteht. In einem nächsten Schritt kann man dann Wege finden, dieses Verhalten zu verändern.

Eine Übung dafür ist das „Tagebuch des Aufschiebens“, die ich auch in meinen Kursen aufgebe. Eins vorweg: Sie ist nicht sonderlich beliebt. Bei einer Erhebung im Rahmen meiner Forschung war diese Übung die absolut unbeliebteste von allen.  Gleichzeitig ist sie aber eine sehr wirksame, weswegen ich sie ungeachtet der Rückmeldungen unbeirrt weiterhin einsetze. Zu Risiken und Nebenwirkungen: Es ist nach dieser Übung nicht mehr so eine Weiteres möglich, sich selbst in die Tasche zu lügen. Prokrastinierendes Verhalten wird bewusst, man kommt sich selbst und seinem inneren Schweinehund dadurch schneller auf die Schliche.

Wer möchte, kann dazu gern mein Arbeitsblatt zum „Aufschiebe-Tagebuch“ nutzen. Es befindet sich auf einer ganz neuen Seite, auf die ich freie Inhalte zum Thema Prokrastination stelle. Für den Zugang ist eine einmalige Registrierung notwendig. Hier kommst du zu den Inhalten: https://catringrobbin.de/interessante-inhalte. Der Link zum freien Prokrastinations-Bereich ist aktuell ganz unten auf der Seite.

Wenn du weitere Fragen rund um das Thema hast, schreib mir gern einen Kommentar unter diesen Beitrag.

Ich wünsche viel Spaß und Erfolg bei deiner Entdeckungswoche!

Herzliche Grüße

Catrin Grobbin

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Akzeptieren, was ist – Wie du aus ungeplanten Situationen das Beste machst.

Unsere Tochter ist seit zwei Wochen krank… Damit Ihr mich nicht falsch versteht, sie ist tagsüber nicht wirklich hinfällig, nur anhänglich, will und braucht bitte ansonsten aber genug interessante Kinderaction…

Ich gestehe, einige Tage hat mich diese Situation sehr gestresst und genervt. Vor allem diese Woche, als sich abzeichnete, dass sie noch die ganze Woche zu Hause bleiben muss. Ich hatte gestern und heute zwei Veranstaltungen, bei beiden Kursen war zuvor schonmal ein Termin ausgefallen. Schwierige Situation, Abwägen war gefragt. Wer kann zu Hause bleiben, wie geht das organisatorisch? Mangels Großeltern in der Nähe findet diese Diskussion immer nur zwischen meinem Mann und mir statt. Nicht die Riesenauswahl…

Es wurde schnell klar, dass ich wohl dieses Mal die Betreuung machen musste, keine Alternative möglich. Ich war wütend, frustriert und verzweifelt! Meine Termine schon wieder absagen? Kommt gar nicht in Frage! Wir soll das gehen? Sie mitnehmen? Das geht doch nicht! Und morgens auch noch in die Kinderarztpraxis?! GEHT ABSOLUT NICHT!

Aber dann schaffte ich es irgendwie die Kurve zu kriegen und es zu akzeptierten. Und siehe da: dadurch konnten Lösungen entstehen.

Schlussendlich habe ich gestern etwas später begonnen und dann bis zur Ablösung durch meinen Mann mit Tochter nebenbei das Seminar geleitet. Und heute sogar die ganzen drei Stunden. Und es hat funktioniert! Natürlich war es anders als sonst, für mich anstrengender und teilweise mit Ablenkung. Aber gleichzeitig gab es auch viel Freude und Entzücken im Raum über diese kleine Person, die so engagiert mitarbeiten wollte.

Wenn ich mir einmal auf die Schulter klopfen darf: Dies wurde auch möglich dadurch, dass es mir gelungen ist, die Situation so abzulehnen. Byebye Perfektionsanspruch, willkommen Flexibilität. Kind einfach alle Unterlagen auf dem Fußboden sortieren oder das Flipchart mit gestalten lassen, Mittagsschlaf auf meinem Rücken und dabei Auswertung einer Übung, Spaziergang über die Flure, während die Teilnehmer eine Entspannungsübung hören… Ging alles.

In diesem Sinne wünsche ich Euch für die nächste Zeit auch den Mut, Ungewöhnliches und Störendes annehmen und willkommen heißen zu können. Hoch lebe der Kontrast! Mich hat diese Erfahrung bereichert und wachsen lassen. (Wenngleich ich das natürlich auch nicht jede Woche wiederholen müsste…)

Herzliche Grüße

Eure Catrin Grobbin

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Wann hast du das letzte Mal in Ruhe gegessen?

Wann hast du das letzte Mal so richtig in Ruhe gegessen? Langsam und genussvoll und nicht nebenbei oder schnell schnell?

Ich muss gestehen, ich weiß es nicht mehr so ganz genau. Ich will jetzt nicht groß darauf herumreiten, dass mit Kindern alles anders wird, aber es stimmt tatsächlich. Der Umstand, dass ich kaum noch dazu komme, selbst in Ruhe zu essen, wenn ich mit meiner Tochter zusammen bin, ist eine der Veränderungen, die mir manchmal wirklich zu schaffen machen. Wenn sie da ist, muss sie entweder selbst essen, dann esse ich so nebenbei, oder sie ist schon satt und möchte spielen, dann muss ich entweder rumdiskutieren, oder ich esse ganz schnell auf, um dann verfügbar zu sein. Und in den letzten Wochen war bei der Arbeit soviel zu tun, dass ich – so wie ich in meinen Entspannungsseminaren niemandem raten würde! – an meinem Schreibtisch neben der Arbeit gegessen habe, um keine Zeit zu verlieren.

Aber nun habe ich mir vorgenommen, das mal wieder zu ändern und langsamer oder mindestens in Ruhe zu essen!

Ein Nebeneffekt langsameren Essens ist, dass man dabei auch noch weniger isst, weil das Signal des Magens, dass das Hungergefühl weg ist, einige Minuten braucht, um anzukommen. Wenn man zu schnell ist, isst man darüber hinweg, d.h. zuviel. Als Ergebnis hat man nicht nur mehr Kalorien zu sich genommen, sondern fühlt sich hinterher oft überfüllt und schlapp. Im Gegensatz dazu fühle ich mich angenehm gesättigt und befriedigt, wenn es mir gelingt, in Ruhe zu essen und im richtigen Moment aufzuhören. Das gilt für die Hauptspeise genauso wie für den Nachtisch. Auch bei dem lange ich im Moment manchmal ordentlich zu, um damit gegen aufkommende Frustgefühle oder das Gefühl des Zu-wenig-bekommens anzugehen. Keine gute Strategie.

Ab sofort versuche ich, mindestens eine Mahlzeit am Tag wieder bewusster wahrzunehmen und so gut es geht in Ruhe einzunehmen. D.h. gemäß Achtsamkeitsübungen das Essen mit allen Sinnen wahrnehmen, erst anschauen und riechen, dann jeden Bissen langsam kauen und schmecken, anstatt einfach alles reinzuschaufeln und herunterzuschlucken. Ein Trick, um das Tempo zu reduzieren, ist es, nach jedem Bissen das Besteck abzulegen, anstatt es gleich mit der nächsten Portion vollzuladen. Ich bin gespannt, ob und wie oft ich das durchhalte. 🙂

Als kleine Motivation und Anregung habe ich ein kleines Video mitgebracht, zu einem wirklich laaaangsaaaamen Mahl:

Falls Du auch dazu neigst, zu schnell zu essen, lade ich dich herzlich ein, mein Experiment mitzumachen und es ein paar Tage langsamer zu versuchen. Mal sehen, wie es bei uns läuft.

Herzliche Grüße

Catrin Grobbin

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(Farb)Kontraste

Das momentane Wetter lädt mich einfach dazu ein, Entdeckungen am Wegesrand zu machen. Heute möchte ich ein bisschen über die Farbkontraste (und andere Kontraste) schreiben. Damit meine ich einzelne Objekte, die herausstechen, weil ihre Farbe oder ihre Art von der sonstigen Umgebung abweicht. Manchmal muss man auch dafür ganz langsam unterwegs sein und ganz genau hinschauen.  So wie bei der roten Beere auf dem Beitragsbild. Gerade jetzt, bei dem grauen Wetter, was wir hier haben, leuchtet sie besonders schön hervor. Hier noch ein paar solcher schönen Farbkontraste, die mir unterwegs aufgefallen sind:

(Und nun wisst Ihr auch, wo ich gerade bin :))

Auch ansonsten im Leben gibt es jede Menge Kontraste. Z.B. warm – kalt, hell – dunkel, süß – sauer, oder auch Dinge, die laufen, wie ich will – Dinge, die anders laufen, als ich will. Gerade diese Unterschiede machen das Leben aus, machen es reizvoll und bunt. Während meines Studiums habe ich gelernt, dass Menschen, wenn sie in einen dunklen Tank mit körpertemperiertem Wasser schwimmen, völlig die Orientierung verlieren und schließlich ohnmächtig werden. Es gibt einfach zu wenig Kontrast, um sich zurecht zu finden. Unser Organismus ist auf den Umgang mit Kontrasten ausgelegt.

Manchmal fühlen sich Kontraste angenehm an, z.B. die warme Wohnung, wenn man aus der Kälte hereinkommt oder die kühle Brise an einem heißen Sommertag. Manchmal mögen wir den Kontrast eher weniger gern. Wenn z.B. jemand das Licht anknipst, wenn wir schön im Dunklen liegen bleiben wollten, oder wenn es regnet, wenn wir gerade einen Spaziergang machen wollten. Oder wenn das Kind spielen und Quatsch machen möchte, wenn man selbst gern einen gemütlichen Feierabend hätte. Aber auch diese Kontraste gehören dazu und sind wichtig. Durch sie lernen wir vieles besser wertzuschätzen. Und häufig können wir auch durch unsere Bewertung steuern, wie wir einen Kontrast erleben. So kann man bei Regen einen wunderschönen Spaziergang machen und die frische Luft genießen, den Regentropfen lauschen, wie sie auf die eigene Kaputze fallen, und in Pfützen springen – oder schlechte Laune kriegen und auf das miese Wetter schimpfen. Ich habe beides schon ausprobiert und mir hat die erste Version deutlich besser gefallen. 🙂

Vielleicht kann ich euch mit diesem Beitrag ja auch ermuntern, die Augen einmal offen zu halten, und selbst solche schönen Farbkontraste in der Umgebung oder auch überhaupt Kontraste im Leben zu entdecken. Und bei dieser Gelegenheit einmal wieder schön zu verlangsamen und das Leben zu spüren, wie es ist – einfach wunderbar.

Viel Spaß dabei

Catrin Grobbin

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30 Tage Positiv-Bilanz-Challenge: Übung in Wertschätzung, Freude und Dankbarkeit Teil I

Gestern habe ich spontan eine neue “Challenge” begonnen, weil mir die letzte soviel Spaß gemacht hat. Ich habe mir vorgenommen, jeden Abend mindestens zwei Sachen aufzuschreiben, die gut waren, mir Freude bereitet haben, die ich wertschätze und/oder für die ich dankbar bin. Einigen habe ich spontan eine WhatApp–Nachricht dazu geschickt, aber dann dachte ich, es direkt hier hineinzuschreiben ist viel einfacher und besser, als Leute, die vielleicht gerade gar keine Lust darauf haben, mit Kurznachrichten zu bombardieren. 🙂 Außerdem ist die Übung auf diese Weise noch ein wenig dauerhafter. Wer mag, kann gern für sich selbst mitmachen oder in den Kommentaren etwas dazu schreiben.

Dieser Artikel wird dadurch ein wenig anders werden als die anderen, denn ich werde ihn ja nun 30 Tage lang immer wieder ergänzen. Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen und weiterzulesen.

Tag 1 (Gestern): Ich habe eine schicke Powerpoint-Präsentation für einen Vortrag, den ich Montag halten werde, gebastelt, mit gaaaaanz vielen selbst gemalten Bildchen drin. Und ich hatte ein sehr nettes spontanes Mittagessen mit einem Kollegen. Außerdem haben wir abends wieder unser momentanes Lieblingsvideo angeschaut, das uns immer gute Laune macht, weil wir mitlachen müssen: Ganda Boys Laughter is medicine. Das waren ja schon drei (und ich könnte noch mehr aufzählen) schöne Sachen des Tages. So schwer ist die Challenge gar nicht…

Tag 2: Das Highlight des Tages war heute ein total schöner Familienausflug ins Niendorfer Gehege. Wir sind spazieren gegangen, haben Rehe mit Möhren- und Apfelstückchen gefüttert (nur ein ganz paar) und waren mit unserer Tochter auf dem Spielplatz. Das Wetter war super, Sonne aber nicht heiß, alle hatten Spaß, toller Tag! Außerdem gab es leckeres Spiegelei zum Frühstück und gerade bringt mein Mann die Kleine ins Bett und ich habe frei, um diesen Artikel anzufangen. 🙂 Ich bin schon gepannt, was es heute noch Schönes gibt und was ich morgen berichten kann!

Tag 3 – 6: Abends gab es irgendwie keine Gelegenheit, etwas aufzuschreiben, deshalb gibt es jetzt Wertschätzung für alle drei Tage zusammen. 🙂
Das Wetter war toll, wir waren viel gemeinsam draußen, die ganze Familie und auch ich und unsere Tochter zu zweit, das hat viel Spaß gemacht. Überhaupt hatten wir an diesem langen Wochenende viel schöne gemeinsame Zeit, auch in der Wohnung war es sehr gemütlich und entspannt. Wir haben viel gespielt und gelacht. Leckeres Essen gab es auch an allen Tagen. Sonntag haben wir liebe durchreisende Verwandte am Bahnhof getroffen, ein kurzes aber sehr schönes Treffen und wieder ein spannender Ausflug für unsere Tochter. Es gab mehr Tagesnickerchen als erhofft, ich konnte mich auch viel hinlegen, Schlaf nachholen, entspannen, das hat mir gut getan.

Tag 7: Obwohl noch nicht Abend ist, schonmal eine Wertschätzung, weil ich gerade dabei bin. Unsere Süße hat mich heute in der KiTa fast gar nicht verabschiedet, so freute sie sich, endlich dort zu sein. Es war schön, dass sie gar keinen Abschiedsschmerz hatte und ich ganz in Ruhe zur Arbeit gehen konnte. Außerdem kann ich heute auch einen ganzen Tag arbeiten und viel schaffen, das schafft mir gerade ein sehr gutes Gefühl. Dafür habe ich diese Woche sehr viele schöne Events eingeplant, darüber freue ich mich auch gerade.

Tag 8: Das Tagesprogramm begann heute mit einem sehr schönen Brunch mit einer lieben Freundin, wundervoll! Außerdem scheint die Sonne und der Wind lässt die Blätter der Bäume rauschen – ein Geräusch, das ich sehr liebe. Am Abend habe ich meinem Mann ein kleines Geschenk gemacht und er hat sich total gefreut, weil er sich (ohne dass wir bisher darüber gesprochen hatten), genau das gewünscht hatte. Toll! 🙂

Tag 9: Heute war ein supervoller Tag mit vielen Terminen, aber es ist trotzdem alles reibungslos gut gelaufen und ich konnte nebenbei sogar noch ein paar kleine Erledigungen schaffen, das hatte ich gar nicht erwartet. Ich hatte u.a. einen schönen runden Seminarabschluss, eine fruchtbare Teamsitzung und einen angenehm-netten Nachmittagstermin. Obwohl ich relativ spät zu Hause war, konnten unsere Tochter und ich noch ein bisschen Spaß machen und dann ist sie einfach und schnell eingeschlafen. Nun habe ich noch ein bisschen Zeit in Ruhe für mich, seufz, wie schön!

Tag 10: Heute habe ich nach langer Zeit eine liebe Freundin endlich mal wieder gesehen, wir haben schön zu Mittag gegessen und Eis gab es anschließend auch noch. Das Wetter war sommerlich und angenehm, am Nachmittag haben wir noch schön mit unserer Tochter auf dem Spielplatz im Schatten gesessen.

Damit dieser Artikel nicht noch länger wird, geht es ab jetzt weiter in Teil II…*

Eure

Catrin Grobbin

* Gerade habe ich beschlossen, den Artikel doch noch weiter zu unterteilen, die zwei Einzelteile sind doch immer noch seeeeehr laaaang!

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Langsam (nicht) schreiben

Langsam machen kann auch mal bedeuten, ein paar Monate nichts zu schreiben, weil andere Dinge wichtiger sind. Schlafen zum Beispiel :-). Oder ein krankes Kind pflegen. Oder endlich mal ein bisschen arbeiten…

Es kann bedeuten, immer mal wieder an den Blog zu denken, das kleine schlechte Gewissen zu registrieren und dann immer neu zu entscheiden, was nun am wichtigsten ist. Und zu warten, bis die Zeit wieder da ist und die Inspiration auch wieder fließt. Bis jetzt zum Beispiel.

Ich werde immer mal wieder gefragt, wo denn der Unterschied zwischen Aufschieben und Verschieben liege. Darauf antworte ich gern, dass das jede/r nur selbst einschätzeb kann und zwar von Fall zu Fall. Wenn wir ganz ehrlich mit uns sind, können wir ziemlich genau sagen, ob wir eine Angelegenheit, die wir gerade nicht erledigen, obwohl wir sie uns vorgenommen hatten, gerade auf die lange Bank schieben oder ob wir sie verschieben, weil gerade andere Dinge wichtiger sind. Es fühlt sich einfach unterschiedlich an.

Manchmal ist es auch an der Zeit zu entscheiden, dass eine Sache ganz ad acta gelegt werden sollte, weil sich herausgestellt hat, dass es einfach nicht ins eigene Leben passt, oder dass sich die Prioritäten mittlerweile geändert haben. Oder man entscheidet erneut, dass es doch die Sache wert ist und schafft Raum dafür, es nun endlich (wieder) anzugehen. Oder man entscheidet, dass es zwar weitergehen soll, aber eben langsamer, so dass es wieder passt.

Was diesen Blog angeht, so fällt mir die Entscheidung ganz leicht: es geht weiter, wenn es auch vermutlich immer mal wieder Pausen geben wird. Es macht mir einfach Zuviel Spaß. 🙂 Also weiter, ganz langsam.

Alles Gute für Eure Entscheidungen zur Verlangsamung

Catrin Grobbin

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Einfach mal ans Meer verfahren?

Heute habe ich von einer Freundin ein Bild geschickt bekommen. Es zeigt einen Steg in Richtung Meer und darüber steht:

EINFACH MAL MORGENS VERFAHREN
ANS MEER BEISPIELSWEISE.
AUS VERSEHEN NATÜRLICH.*

Neulich habe ich mich tatsächlich mal verfahren. Nicht so richtig, nur ein bisschen, weil ich auf dem Weg zu einem Termin noch ein anderes geschäftliches Telefonat geführt hatte (Es lebe das Multitasking!) und deshalb eine Station zu spät aus der U-Bahn ausgestiegen bin. Zuerst hat mich das gestresst, weil der Tag bis dahin überhaupt nicht entspannt und langsam, sondern eher vollgepackt und stressig war und ich sowieso schon später dran war, als ich eigentlich vorhatte. Aber als ich dann die Treppe von der Bahnstation zum Bus hinaufgestiegen kam und direkt auf die Alster schaute, da fand ich es eigentlich gar nicht mehr so schlecht, dass ich nicht so ganz aufgepasst hatte. Immerhin konnte ich dadurch auf dem Weg einmal auf’s Wasser gucken und tief einatmen, bevor ich mit dem nächsten Bus weiterfuhr.

Ich habe mich erinnert, dass ich im vorletzten Jahr ein paar Mal absichtlich bis zum Jungfernstieg gefahren bin, nur um morgens vor der Arbeit einmal auf’s Wasser zu gucken. Wenn man diese Gelegenheit mitten in der Stadt schon hat, sollte man sie eigentlich auch nutzen, finde ich. Ich vergesse es nur immer wieder. Durch diese Nachricht heute auf meinem Handy habe ich es mir jetzt erneut vorgenommen. Ich werde zwar jetzt auf dem Weg von der Kita zum Büro öfter einen anderen Arbeitsweg fahren, aber mindestens auf dem Rückweg könnte ich mich ja noch mal kurz verfahren. Oder morgens einfach trotzdem, einfach nur, um einmal Luft zu holen. Und das besonders an den vollgepackten Tagen, um ein wenig Tempo herauszunehmen.

Das ist doch eine schöne Anregung für diesen Blog, dachte ich: Wohin könntest Du Dich denn morgens mal verfahren, um den Tag etwas langsamer und entspannter angehen zu lassen? Oder mittags oder abends? Überleg doch mal (dazu passt auch mein Artikel zum Spazierengehen).

Und vielleicht fahre ich ja demnächst auch einfach mal wieder ans Meer. Aber das ist dann einen eigenen Artikel wert… Danke für die schöne Idee!

Liebe Grüße

Catrin Grobbin

(*Sobald ich die genaue Quelle kenne, werde ich sie hier aufführen.)

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Ein paar Gedanken zum neuen Jahr

Es ist allgemein üblich, dass man sich zum Jahreswechsel ein paar Gedanken macht und meistens gehören auch die sogenannten “guten Vorsätze” dazu. Dieser Tradition folgend habe auch ich rund um den Jahreswechsel ein wenig sinniert und mir überlegt, was ich vom Jahr 2017 erwarte und mir wünsche. Natürlich habe auch ich ein paar Vorsätze gefasst. Mal wieder Sport machen zum Beispiel (aber erst, wenn das Fitness-Studio nicht mehr so überfüllt ist mit den Leuten, deren Neujahrs-Vorsatz es ist, mehr Sport zu treiben…). Nach den Feiertagen wieder gesünder essen, weniger Süßes, mehr Gemüse usw. Weiterhin immer wieder ein paar Artikel in diesen Blog schreiben (hiermit schon mal einen guten Anfang gemacht :-)). Und bei den Wünschen sind auch die üblichen “Verdächtigen” dabei, wie Gesundheit, Liebe, Glück, Geld usw.

Aber abseits des allgemeinen Klischees, was ist mir denn WIRKLICH wichtig für das neue Jahr? In einem Newsletter habe ich dieser Tage die Frage gelesen: “Wie soll das neue Jahr sich anfühlen?” Diese Frage hat mich wirklich ins Grübeln gebracht. Also nicht: Was nimmst du dir vor? Was wünschst du dir? Sondern welche Gefühle möchtest du im neuen Jahr erleben, wie fühlt sich das an, was du in der Essenz wirklich willst. Spontan dachte ich: leicht hätte ich gern! Nicht so vollgepackt – wie kann ich das positiv formulieren? Alles in einem sinnvollen Maß, mit Raum für Muße und Nachspüren, enspannt und langsam, das wäre schön. Wahrscheinlich nicht immer, das wäre wohl auch zuviel des Guten, aber immer mal wieder. Zeit, um schöne Momente zu genießen, Dingen, Erlebnissen, Begegnungen nachzuspüren, sie wirken zu lassen. Mehr Zeit, wie diese gerade, die ich dem Nachtschlaf abringe, weil ich das Bedürfnis hatte, nach den turbulenten und vollen Feiertagen endlich hier mal wieder ein paar Zeilen zu schreiben.

Für das neue Jahr habe ich bereits viele Pläne gemacht. Was ich nicht alles tun und machen will. So viele schöne, kreative Ideen, ich habe wirklich richtig Lust darauf. Aber wenn ich dann hineinspüre, wie sich das in einen Alltag umgesetzt anfühlen wird, dann muss ich sagen, das ist wohl hier und da ein wenig viel auf einmal, was ich im Überschwang der Neujahrsplanung alles auf den imaginären Zettel geschrieben habe, da nehme ich wohl noch ein wenig wieder herunter von der aktuellen To-Do-Liste, rauf auf die Wunschliste für etwas später, denn sonst wird es nichts mit den ruhigen Minuten. Beim Nachspüren merke ich erst, dass manches nicht zusammenpasst, dass ich es ein wenig ruhiger angehen lassen sollte, damit ich nicht am Ende dieses Jahres sagen muss: “Das Jahr ist so schnell vergangen, ich kann es kaum glauben. Und ich konnte kaum Luft holen.” Ich möchte viel lieber sagen: “Das Jahr war reich und bunt und schön UND ich konnte es immer wieder sehr GENIEßEN!”. Ja! Genussvoll soll es auch sein, das neue Jahr, köstlich und wunderbar! Und dafür braucht es dann auch Zeit. So wie man von einem köstlichen Dessert auch mehr hat, wenn man es nicht in einem Happen herunterschlingt, sondern lieber Löffel für Löffel auf der Zunge zergehen lässt. Mein Jahr soll sich immer wieder anfühlen, wie ein tiefer Atemzug köstlicher frischer Luft und ein Schultern-fallen-lassen. Ein Genussvoll-auf-eine-weiche-Matratze-legen, wie eine liebevolle Umarmung eines Menschen, den ich liebe, wie ein Blick in die entzückten Augen meiner Tochter, wenn wir gemeinsam Quatsch machen, wie dieses warme, wohlige Gefühl, das sich nur einstellt, wenn man dafür Raum lässt. Wie ein Seufzer des Wohlbehagens.

Ach, bei diesen Gedanken und diesem Nachfühlen freue ich mich schon sehr auf das neue Jahr und bin gespannt, was es alles bringen wird. Und zu meinen guten Vorsätzen kommt ein ganz wichtiger dazu, der ja eigentlich kein neuer ist, aber den ich immer wieder neu nach vorne auf die Liste setzen muss, damit er nicht verloren geht: Mach mal langsam! Lass Raum zum Luftholen und Nachspüren! Dickes Ausrufezeichen! Wenn ich das schaffe, da bin ich sicher, wird das ein wirklich wunderbares neues Jahr.

Alles Liebe und ein tolles, langsam-entspanntes neues Jahr wünsche ich!

Catrin Grobbin

Kleeblatt
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(L)Achtsamkeit mit Kind

Seit ich Mutter bin, hat das Ausgefüllt-sein, das Wenig-zur-Ruhe kommen, eine neue Dimension erreicht. Und gleichzeitig gibt es mehr ruhige Momente, besinnliche Momente, nämlich dann z.B. wenn ich einfach irgendwo auf dem Fußboden sitzen und meiner Tochter beim Spielen zuschauen kann, zuschauen muss, denn sie hat es manchmal gar nicht gern, wenn ich weggehe, das stört die ruhige Atmosphäre, dann kann sie nicht entspannt weiter spielen, kann mir nicht zeigen, was sie entdeckt hat. Also bleibe ich sitzen, sehe ihr zu, lasse sie um mich herum-und an mir hinaufturnenund lasse mir Spielzeuge zureichen. Und dabei versuche ich, ein wenig Ruhe einkehren zu lassen, nicht schon an alles zu denken, was noch auf dem Tagesplan steht, einfach im Hier und Jetzt sein, so wie unser Kind es uns in jeder Minute vorlebt. Überhaupt versuche ich immer wieder, soviel “qualitativ hochwertige Zeit” mit ihr zu verbringen, wie es geht, nicht immer nur den Alltag zu “schaffen”, denn die gemeinsame Zeit ist so kostbar. Auch wenn mir das häufig nicht so leicht fällt, denn auch ich nehme mir ja einiges vor, und ich habe auch gern ein paar “Erfolgserlebnisse”, To-dos, die ich am Ende des Tages beruhigt abhaken kann. Und überhaupt ist ja eigentlich immer etwas zu tun. Das immer mal wieder loszulassen, z.B. auch die Idee, diesen Blog und anderen Projekte, die ich schon so lange gern umsetzen möchte, zügig voran zu bringen, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, und damit meine ich nicht, dass ich die Dinge nicht tue, aber vielleicht nicht alle gleich jetzt, hintereinander, wie ich es so häufig zuvor getan habe, und wie ich es tue, wenn ich Zeit zum “Abarbeiten” habe. Einfach einmal tief durchatmen und mich um das wirklich Wichtige kümmern: Meinem Kind Zeit schenken, Lieder singen, gemeinsam Bauklötze stapeln, Kisten aus- und einpacken oder ihr eben einfach nur dabei zusehen, wie sie begierig die Welt entdeckt und sich über alles Mögliche freut.

Bevor wir uns entschieden haben, dass wir ein Kind bekommen möchten, habe ich mit einigen Freunden darüber gesprochen, was denn dafür spräche. Denn meistens, wenn man über das Kinderhaben redet, stehen andere Aspekte im Vordergrund: Was es kostet, wie viel Mühe es macht, wie wenig Schlaf man bekommt, wie lästig das Zähnekriegen und die Kinderkrankheiten sind usw. Manches Mal habe ich mich wirklich gefragt, warum man das auf sich nehmen sollte. Zwei Argumente dafür bekam ich dann doch genannt, die mich überzeugt haben, dass es ein Abenteuer ist, auf das ich mich einlassen will: “Wir haben noch nie soviel gelacht wie mit den Kindern.” und “Du wirst dich selbst auf eine ganz neue Art erleben, die du ohne Kind nicht erleben bzw. entwickeln kannst.”. Beide davon kann ich schon unterstreichen, auch wenn unsere Tochter noch nicht mal ein Jahr alt ist. Ihr Lachen, wenn sie sich freut, ist einfach zauberhaft und sagenhaft ansteckend! Und es ist wirklich erstaunlich, wie lieb man jemanden haben kann, den man noch gar nicht so lange kennt. Da sitzt sie plötzlich inmitten eines Tücherhaufens, weil sie das Regal entdeckt hat (das wir extra in dieser Höhe nur noch mit Dingen befüllt haben, die sie im Zweifelsfall auspacken kann, aber ganz so gründlich war das eigentlich doch nicht gemeint.), freut sich wie eine Schneekönigin und strahlt mich an. Das sind Momente, in denen Ordnung egal ist und auch Vorstellungen und Ansprüche, die ich vorher vielleicht hatte, da zählt nur noch, dass sie sich so freuen kann und ich mich mit ihr freue.

Gleichzeitig genieße ich die ruhigen Momente ohne Kind um ein Vielfaches mehr, die Zeit, wenn sie tatsächlich einmal schläft, so wie jetzt. Obwohl ich eigentlich auch schon schlafen sollte, um morgen ausgeruht zu sein, aber es ist gerade so schön, endlich anzufangen, etwas zu machen, zu schaffen, langsam und in Ruhe, ohne Unterbrechung. Die freie Zeit ist wertvoller geworden, das ist auch auf der Zugewinn-Seite.

Und so versuche ich achtsam und mit viel Lachen und Liebe, jeden Tag neu die Herausforderung, all das mit möglichst viel Leichtigkeit unter einen Hut zu bringen, zu meistern. Ich bin sehr neugierig, wie es weiter geht, und was ich noch dazulernen werde…

Catrin Grobbin

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